Streuobstsorten des Münsterlandes - Apfel des Jahres
Auf Streuobstwiesen findet man allein in Deutschland etwa 3000 verschiedene Obstsorten. Es sind alte — oft nur regional vorkommende Sorten, die zum großen Teil in Vergessenheit geraten sind. Um den Lebensraum Streuobstwiese langfristig erhalten und vor allem die alten Obstsorten einer breiten Öffentlichkeit wieder in Erinnerung zu bringen wird in vielen Regionen jedes Jahre eine Streuobstsorte besonders hervorgehoben und zur „Streuobstsorte des Jahres“ gekürt.
2016 - Apfel aus Croncel
Wie viele andere Apfelsorten kommt auch der Croncels ursprünglich aus Frankreich. 1869 brachte die Baumschule Baltet in Croncels bei Troyes diese Herbstsorte in den Handel. Vor 110 Jahren wurde der Name „Apfel aus Croncels“ auf dem Kongress des Deutschen Pomologenvereins festgelegt.
2015 - Schöner aus Wiedenbrück
Der Schöne aus Wiedenbrück wurde bereits 1913 auf der Provinzial Ausstellung für Westfalen und Lippe als beste Lokalsorte von 36 Sorten mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Wahrscheinlich stammt diese Sorte von einem Gärtner des Rheda ´er Schlosses. Aus Liebhaberei soll er sich mit der Aussaat von Obstkernen beschäftigt haben. Den Wert seines Sämlings „Schöner von Wiedenbrück“ erkannte er jedoch nicht.
2014 - Harberts Renette
Heute eher selten zu finden, war die Harberts Renette vor 140 Jahren in Westfalen sehr verbreitet. Die Sorte wurde wahrscheinlich im Kreis Soest in Westfalen gefunden. 1828 beschrieb sie der Pomologen Adrian Diel (1756 – 1839) erstmals als Harbert´s Reinettenartiger Rambur. Er hatte den Apfel von dem Landpfennigmeister Carl Herbert (1771 -1832) aus den sauerländischen Arnsberg erhalten. Der Deutsche Pomologenverein empfahl die Haberts Renette 1857 zur Anpflanzung.